Unser Angebot: Train-the-Trainer
Debattieren als Lehrmethode:
Kognitive Agilität und akademische Streitkultur fördern
Ausgangssituation
Die akademische Streitkultur ist gefährdet
Forschung lebt vom Disput, dem Austausch von Meinungen, Paradigmen und Ergebnissen. Leider begreifen immer weniger Menschen das Aufeinanderprallen wissenschaftlicher Sichtweisen als Bereicherung. Gerade Hochschulen sind hier gefordert, um die Bildung von Echokammern einzudämmen.
Doch Studierende an Hochschulen begegnen heute einer Vielzahl gestiegener Anforderungen, denen sie u.a. durch zunehmende Mitnahme-Mentalität begegnen, um die Arbeitslast zu reduzieren. Dies resultiert in einer sinkenden kognitiven Agilität, was wiederum die akademische Streitkultur beeinträchtigt.
Lehrende an Hochschulen stehen somit einer doppelten Herausforderung gegenüber: In ihren Lehrveranstaltungen die kognitive Agilität der Studierenden zu wecken und durch aktivierende Lehrmethoden die Grundlagen einer akademischen Streitkultur zu vermitteln.
Zielsetzung
Kognitive Agilität und akademische Streitkultur fördern
Akademische Streitkultur fußt auf zwei Säulen: Dem Wissen über das eigene Fachgebiet und der Fähigkeit, sachlich zu argumentieren. Das Debattieren als Lehrmethode vereint beides, indem die Studierenden fachbezogene Fragestellungen argumentativ durchleuchten.
Das Debattieren als Transferable Competence schult kognitive, affektive und psycho-motorische Kompetenzen. Im Sinne des Active Learning werden durch den Einsatz des Debattierens als Lehrmethode die Leistungsfähigkeit und die Motivation der Studierenden positiv beeinflusst – weg von der Mitnahme-Mentalität hin zu einer kognitiven Agilität.
Durch das Training der Analyse- und Argumentationsfähigkeit und die Erfahrung, andere Meinungen nutzbringend einzubinden, trägt das Debattieren als Lehrmethode zu einer gelungenen akademischen Streitkultur bei.
Inhalte des Seminars
Debattieren als Lehrmethode
Dieses Seminar zeigt DozentInnen an Hochschulen Möglichkeiten auf, die Methoden des Debattierens innerhalb der eigenen Lehrveranstaltungen flexibel einzusetzen.
NEWS: Das Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen (kh:n) hat unseren Workshop “Debattieren als Lehrmethode” offiziell als “Wahlpflichtveranstaltung” anerkannt. Die Teilnahme am Workshop kann damit auf das Landeszertifikat Hochschullehre Niedersachsen anerkannt werden.
Modul 1: Einführung in das Debattieren
- Was muss ich über das Debattieren als Methode wissen?
- Welche Ziele kann ich mit Debattier-Übungen erreichen?
- Debattier-Übungen für den Einsatz in der Lehre
- Argumente finden
- Ein Argument aufbauen
- Angenommene Zusammenhänge und Mechanismen erklären
- Den Nutzen und die Relevanz argumentativ herausstellen
- Gegenargumente erwidern und einbinden
- Verschiedene Themen debattieren
- Welchen Nutzen erkenne ich in den Debattier-Übungen?
Modul 2: Praxistransfer – Debattieren als Lehrmethode
- Wie steht es um die akademische Streitkultur in meinem Fachbereich?
- Was sind relevante Streitfragen meines Fachbereichs?
- Wie kann ich die nötigen Voraussetzungen bei meinen Studierenden schaffen?
- Wie passe ich die Debattier-Übungen an meine Lehrveranstaltung an?
- Praktisches Methodentraining
- Mit welcher Strategie setze ich das Debattieren als Lehrmethode ein?
Rahmendaten des Seminars
Zielgruppe: Lehrende an Hochschulen
Dieses Seminar wurde speziell für Lehrende an Hochschulen entwickelt, die sich das Debattieren als Lehrmethode aneignen wollen, um die kognitive Agilität ihrer Studierenden und die akademische Streitkultur zu fördern.
Das Seminar ist auf 12 Teilnehmende begrenzt.
Sie sind LehrerIn und möchten dieses Seminar buchen, um die Argumentationsfähigkeit und Streitkultur Ihrer SchülerInnen zu fördern? Kommen Sie auf uns zu, wir erstellen gerne ein individuelles Seminarkonzept für Ihre Schule!
Dauer: 2 Tage
2×8 Stunden, z.B. 09:00-17:00 Uhr, inkl. Pausenzeiten
Die Durchführung der Module kann auch in einem 1-2-wöchigen Abstand erfolgen.
Methodik: Train-the-Trainer
Praktische Debattier-Übungen, Analyse der Übungen auf der Meta-Ebene, Lehrgespräche zu theoretischen Inhalten, Diskussion von Fallbeispielen aus der Praxis, praktisches Methodentraining mit kollegialem Feedback, Reflexion der Anwendung in der Praxis
Ihre TrainerInnen
Für dieses Seminar haben wir gezielt TrainerInnen ausgewählt, die zwei Kriterien erfüllen:
Sarah T. P. Andiel
- Dozentin für Rhetorik an diversen Hochschulen seit 2005
- Dozentin im Hochschul-Weiterbildungsprogramm der DHBW seit 2016
- Ausbildungsleiterin im Programm “Train-the-Trainer” für VDCH und IDEA seit 2014
- Studium der Rhetorik, Erziehungswissenschaft, Philosophie und Betriebswirtschaftslehre
Thore Andiel
- Dozent für Rhetorik und Argumentation an diversen Hochschulen seit 2011
- Master-Debattiertrainer im Ausbildungsprogramm “Train-the-Trainer” für VDCH und IDEA
- Studium der Geographie und Anglistik, 2. Staatsexamen
Jan Dirk Capelle
- Master-Debattiertrainer
- Derzeit Promotion in Psychologie
- M.Sc. in Kognitionswissenschaft (mit Auszeichnung)
- B.A. in Philosophie-Neurowissenschaften-Kognition
- Weiterqualifizierung beim Center for Applied Rationality (CFAR)
- Zertifizierter Konfliktmediator
Prof. Dr. Marius Thye
- Professor der Rechtswissenschaften
- Freiberuflicher Trainer für Rhetorik und Argumentation
- Berufserfahrung als Syndikusrechtsanwalt und freiberuflicher Rechtsanwalt
- VDCH-zertifizierter Debattiertrainer
- Studium der Rechtswissenschaften, Staatswissenschaften und des Wirtschaftsrechts
Simon Wolf
- Master-Debattiertrainer
- Dozent an diversen Hochschulen seit 2004
- Lehrbeauftragter für Hochschuldidaktik seit 2010
- Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik
- Auszeichnung mit dem Lehrpreis 2015 der Medizinischen Fakultät der Univ. Tübingen, Studiengang Molekulare Medizin